Perspektiven schaffen - dem Klimawandel zum Trotz!
Kahlschlag. Dürren. Missernten. Lebensmittelknappheit. Die Folgen des Klimawandels bringen Veränderungen der Lebensbedingungen mit sich, die uns alle vor große Herausforderungen stellen, besonders die Menschen im Globalen Süden.
Zwölf andine Kleinbäuer*innen-Gemeinden in der Provinz San Marcos, im Norden Perus, haben sich diesen Herausforderungen gestellt – mit vielversprechendem Erfolg! Gegen den Kahlschlag in ihren Gemeinden forsteten sie auf; um bei längeren Trockenperioden gewappnet zu sein, bauten sie Wassersammel- und -auffangbecken. Sie gründeten Feldschulen zur Förderung des nachhaltigen und organischen Landbaus.
Die zivilgesellschaftliche Organisation ACICA leitete die Arbeit vor Ort, gefördert und beraten von der GLS Zukunftsstiftung Entwicklung.
Seit 2009 setzt sich ACICA in San Marcos für die Verbesserung der Lebensbedingungen und eine tragfähige ökologische und ökonomische Entwicklung der Gemeinden ein. Von 2019 bis 2021 wurde diese Arbeit vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) teilgefördert. Mittlerweile sind die zwölf Gemeinden ernährungssicher und -souverän. Der nächste Förderzyklus mit weiteren 13 Gemeinden startete im November 2022.
Dieser Film gibt einen schönen Einblick in die Arbeit und Erfolge ACICAs – die GLS Zukunftsstiftung Entwicklung ist stolz auf ihre Partner in Peru und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit!
Die Asociación Civil Caminando – ACICA ist eine gemeinnützige Organisation, die seit 2009 in der Stadt San Marcos in der Region Cajamarca tätig ist. Sie engagiert sich mit nachhaltigen Landwirtschafts- und Gemeindeentwicklungsprojekten in den Bergbauerndörfern rund um San Marcos. Abholzung und veränderte Niederschlagsmuster vermindern die Fruchtbarkeit der Böden und die landwirtschaftlichen Erträge sinken stetig. ACICA verbindet traditionelles Wissen mit modernen Methoden des organischen Landbaus, um diese weit abgelegenen, teilweise nur mit Pferd oder Muli zu erreichenden Gemeinden verbesserte Anbautechniken zu vermitteln. Der Lehrplan von ACICA ist auf diese Lebensbedingungen abgestimmt: Kombiniert wird der Aufbau kleiner Staubecken, um Wasser zu sammeln, mit organischem Landbautraining, Wiederaufforstung und Verbesserung der Kleintierzucht, insbesondere von Meerschweinchen. ACICA wird bisher von einem Team von acht Voll- und Teilzeitkräften sowie Honorarkräften betrieben. Sechs der Mitarbeiter haben eine Ausbildung und/oder langjährige Erfahrung in nachhaltiger Landwirtschaft, eine Mitarbeiterin ist in Buchhaltung und Finanzmanagement qualifiziert. Der Großteil der Mitarbeiter*innen kommt aus der Region. Durch Training, Investitionen und Umsetzungsbegleitung unterstützt ACICA zurzeit zwölf marginalisierte Gemeinden, in denen etwa 4.100 Menschen leben.
Víctor Acosta Sánchez, Direktor der Asociación Civil Caminando (ACICA), besuchte dank der Unterstützung und Ermutigung eines deutschen Priesters eine Grundschule im Dorf Licliconga, die er über lange Fußwege in den Hochanden erreichte. Seinen ersten Uni-Abschluss erreichte er an der Nationalen Universität von Cajamarca, fügte später einen Master in Entwicklungspolitik und –planung hinzu und promovierte schließlich im Bereich Umweltmanagement. Zudem war er Führer einer der "Rondas Campesinas", selbstständige Bauernorganisationen im ländlichen Peru, die ursprünglich als Selbstverteidigung gegen Diebstahl, insbesondere von Rindern, konzipiert waren. 2008 lernte er Dr. Annette Massmann von der GLS Zukunftsstiftung Entwicklung kennen. Zusammen besuchten sie verschiedene Gemeinden in der Provinz San Marcos. Nach diesen Besuchen gründete Víctor Acosta Sánchez 2009 zusammen mit anderen Bauernführern ACICA. Er ist stolz darauf, mit ACICA und lokalen Bäuer*innen in ländlichen Gemeinden zusammenzuarbeiten, vor allem wegen ihrer ambitionierten Ziele: dem Schutz von Land, Wasser, Flora, Fauna und Luft.