Unter nepalesischer Flagge

29.07.2024

Manita Pradhan Shresthas Erfolge sind hart erkämpft. Ihre Teilnahme an den olympischen Spielen in Paris dieses Jahr ist einer davon. Als sie noch ein kleines Kind war, wurde ihr Vater inhaftiert. Da es keine Verwandten gab, die für das Mädchen hätten sorgen können, kam – das ist in Nepal nicht unüblich – auch Manita ins Gefängnis. Doch Manita hatte Glück. Mitarbeitende der Prisoners' Assistance Mission (PAM) holten sie mit dem Einverständnis ihres Vaters in das Kinderheim der Organisation in Kathmandu.

Dort lernte sie Judo, angeleitet von Surya Shrestha, einem ausgezeichneten Judo-Trainer. 2010 gewann sie die ersten Wettkämpfe. Jede freie Minute widmete Manita dem Training. Ihre Disziplin und ihr Können zahlten sich aus: Am 25. Juni 2024 erhielt die 25-Jährige die Nachricht ihrer Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris. Und wer vergangenen Freitag die Eröffnungsfeier am Bildschirm mitverfolgt hat, konnte sie beim Einzug der nepalesichen Sportler*innen unter der Flagge ihres Landes stolz in die Kamera winken sehen.

Wir jedenfalls haben sie gesehen!

Wir wünschen Manita viel Erfolg bei den Wettkämpfen!

Nepal: Aus dem Gefängnis nach Paris zu Olympia!

Judo eröffnet Räume

Mehr zu PAM

Ziel von PAM ist, Kindern von Strafgefangenen ein Zuhause zu geben und ihnen Grundlagen zu vermitteln, damit sie in einer durch das Kastensystem geprägten Gesellschaft einen eigenständigen Weg gehen können.
Durch die erfolgreiche Einrichtung eines Judo-Programms im Jahr 2008 wurde den Kindern und Jugendlichen von PAM die Möglichkeit gegeben, Teilhabe und Anerkennung zu erfahren. Der Erfolg dieser Initiative hat sich durch die soziale Integration in der Schule und in der Nachbarschaft, durch die Öffnung von beruflichen Perspektiven, auch bei Polizeibehörden und durch zahlreiche Preise und Medaillen in nationalen wie internationalen Judo-Meisterschaften gezeigt.
Zurzeit leben 28 Kinder im Kinderheim Nestling Home; betreut werden sie von vier Erwachsenen. Die Kooperation mit der Zukunftsstiftung Entwicklung begann 2002 mit einer Unterstützung für den Bau des Heimes.

Die nepalesische Schriftstellerin und Aktivistin Bishnu Kumari Waiba (Künstlername Parijat) setzte sich für das Leben der Kinder von Strafgefangenen ein. 1991 gründete sie dafür Prisoners‘ Assistance Mission (PAM), um Kindern von Inhaftierten zu helfen. 2002 baute PAM ein Heim in Nepals Hauptstadt Kathmandu, um ihnen ein familiäres Zuhause zu ermöglichen. 2004 übernahm Dr. Narayan Kaji Shrestha als ehrenamtlicher Leiter die Organisation. Mit viel Hingabe, Geduld und der Überzeugung, dass alle Menschen Erfolg und Selbstbewusstsein erreichen können, wenn sie Anerkennung erleben und ihre Talente entfalten dürfen, begleitet er die Kinder und Jugendlichen des Heimes.