Durch eine Familienpatenschaft zur Eigenständigkeit
08.10.2024
Fünf Jahre lang sollen Familien eine Unterstützung erfahren, um sich innerhalb dieses Zeitraumes eine tragfähige Grundlage zur Verbesserung ihres Einkommens zu erarbeiten.
Die Patenschaftszahlungen von 31 Euro pro Monat werden z.B. für den Hausbau, den Kauf einer Kuh oder eine Ausbildung verwendet.
Die Peermade Development Society (PDS) wird von der Diözese Kanjirapally, die 1980 gegründet wurde, geleitet. Die Diözese liegt im südwest-indischen Gliedstaat Kerala, im Gebiet der Tee-Hügel von Peermade. Sie unterstützt zurzeit 300 bedürftige Familien, um mit ihnen Wege zur Verbesserung ihres Einkommens zu erarbeiten.
Die Patenschaft ist auf den Zeitraum von fünf Jahren angelegt. Sie kostet 31 Euro pro Monat und kann jederzeit beendet werden.
Das Vertrauen, das aus langjähriger Zusammenarbeit gewachsen ist, und das Engagement der Betreuenden sind Grundlage unserer Kooperation. Die Organisation wird jährlich von unabhängigen Wirtschaftsprüfer*innen vor Ort geprüft.
Jede Patin bzw. jeder Pate erhält mindestens einmal im Jahr einen Brief der Familie mit einem Foto. Der Brief ist in Englisch geschrieben, eine Übersetzung durch uns ist kostenlos möglich. Briefe an die Patenfamilie können Sie kostenlos über uns leiten. Nach vorheriger Abstimmung ist auch ein Besuch vor Ort möglich. Bei den Vorbereitungen dazu sind wir gerne behilflich.
Ihre Ansprechpartnerin
Fünf-Jahresplan für Entwicklung
Mit den einzelnen Familien wird ein Fünf-Jahresplan über ihre Zielsetzungen auf dem Weg zur nachhaltigen Unabhängigkeit abgestimmt. Die dazu nötigen Investitionen werden erarbeitet und beschlossen.
Ein Team von Sozialarbeitenden, koordiniert von Herrn Sebin Mathew sowie ein Buchhalter und Pater Jilson James beraten und begleiten die Familien. Die Patenzahlungen kommen zunächst auf ein Sparkonto der Familie. Die Abhebungen werden nach Absprache getätigt.
Verwendung der Patenschaftsbeträge
Gemeinsam mit den Sozialarbeitenden entscheidet die Familie, welche Schritte und Investitionen die wichtigsten sind. Mit den monatlichen Patenschaftszahlungen kann zum Beispiel der Hausbau unterstützt werden, um eine regensichere Unterkunft für die Familie zu schaffen. Um eigenes Einkommen zu generieren, kann zum Beispiel eine Kuh oder ein kleines Landstück gekauft werden. Eine andere Möglichkeit ist die Unterstützung der Gründung eines Kleingewerbes (Käseherstellung, Ziegenzucht, Schneiderei, Ladenausstattung). Die Förderung kann auch für eine (schulische) Ausbildung verwendet werden. Am Ende der fünf Jahre ist erfahrungsgemäß ein – wenn auch kleines – geregeltes Einkommen und die allgemeine Verbesserung der unmittelbaren Lebensumstände erreicht.
Familienleben in Indien
Familienleben hat in Indien eine besonders große Bedeutung, innerhalb klar gesetzter Rollenverständnisse. Dies gilt insbesondere auf dem Land. Väter sind oft Alleinverdiener, die meisten Männer haben ein unregelmäßiges Einkommen als Tagelöhner oder Kleinbauern. Die Frauen kümmern sich meist um den Haushalt und die Erziehung der Kinder. Zu ihren Aufgaben gehört auch das Wasserholen, wobei sie oft Strecken von über vier Kilometern zurücklegen müssen. An vielen Orten besteht das ganze Jahr über Wassermangel.
Sozialer Hintergrund
Die meisten Familien im ländlichen Kerala sind sehr arm und können sich kein massiv gebautes Haus leisten. Sie leben oft in strohgedeckten, instabilen Hütten aus Lehm, die bei den starken Stürmen, die in dieser Region häufig vorkommen, leicht zusammenbrechen. Wegen des häufig verunreinigten Wassers und der unhygienischen Lebensbedingungen sind die Menschen häufig anfällig für Krankheiten. Die Schulbildung der Kinder stellt ebenfalls ein großes Problem dar, da die Schulen oft mehrere Kilometer entfernt sind. Das erschwert einen kontinuierlichen Schulbesuch sehr. Oft müssen die Kinder mitarbeiten, um den Lebensunterhalt für die Familie zu verdienen.
Ziel des Patenprogramms
Das Patenprogramm möchte den Familien und Dorfgemeinschaften Hilfestellungen zu einer anhaltenden Entwicklung geben. Lokale Ressourcen sollen erhalten bleiben und das Bewusstsein für deren Wert gesteigert werden. Indem eine materielle Basis geschaffen wird, soll auch die mental-seelische Entwicklung hin zu hoffnungsfrohen Persönlichkeiten und Familien gefördert werden. Seit Beginn des Patenschaftsprogramms wurden 2.697 Familien gefördert (Stand Juli 2024).