Die formalen Hürden zur Einrichtung der Kanzlei Saavedra & Asociados in Cajamarca sind genommen. Nun geht es um ihre Mobilität.
Über 2.300 Bergbäuer*innen in abgelegenen Berggemeinden der Region Cajamarca wurden seit dem Jahr 2000 mit der Hilfe von Rechtsanwalt Wilfredo Saavedra freigesprochen. Den Bergbäuer*innen ist gemeinsam, dass sie gegen die Ausweitung von Explorationsgebieten oder gegen Wasserverschmutzung und andere Umweltschäden internationaler Bergbaukonzerne protestierten. Auch Bergbäuer*innen aus den zwölf, von der GLS Zukunftsstiftung Entwicklung mit unserer Partnerorganisation ACICA unterstützten Gemeinden gehören zu denen, die vom Rechtsbeistand profitierten.
Ohne Rechtsbeistand wären viele von ihnen zu jahrelangen Haftstrafen verurteilt worden. Seit einigen Jahren konnten wir ihre Rechtsberatung und Verteidigung sowie die von Wilfredo Saavedra geleitete Ausbildung in Bürgerrechten fördern. Vor drei Jahren besprachen wir mit ihm die Möglichkeit, sein Wissen an eine jüngere Generation von Anwält*innen weiterzugeben. Zusammen mit vier anderen Kolleg*innen gründete er nun im Frühjahr 2021 die Kanzlei Saavedra y Asociados zur Verteidigung von Menschenrechten, Umweltrechten und staatsbürgerlichen Rechten.
Die vier jungen Anwält*innen unter der Leitung von Wilfredo Saavedra nehmen mitunter sechs bis neun Stunden Anreise zu Fuß oder mittels öffentlicher Verkehrsmittel in Kauf, um eine weit entfernte Gemeinde zu erreichen. Vor der Pandemie war dies zwar schwierig, aber noch möglich. Jetzt sind die öffentlichen Verkehrsmittel rar und ihre Nutzung riskant, da Hygienemaßnahmen nicht eingehalten werden können. Ein Geländewagen, mit dem die gefährlichen Bergstraßen gemeistert werden können, kostet ca. 40.000 Euro. Wir haben bereits einen Antrag für eine 50-prozentige Finanzierung durch die Schweizer Stiftung MIVA eingereicht. Für die restlichen 20.000 Euro benötigen wir noch Spenden.