Mit den Grenzen des Wachstums bewusst umzugehen heißt auch, auf regenerative Energien in Abstimmung mit verfügbaren lokalen Ressourcen zu setzen

Nach Angaben der UN fehlte es 2018 weltweit 789 Millionen Menschen an einer Stromversorgung. Der gesicherte Zugang zu zuverlässiger, nachhaltiger und moderner Energieversorgung ist für eine nachhaltige Entwicklung elementar.
Erneuerbare Energien haben den Vorteil, dezentral aufgebaut werden zu können, Selbstversorgung zu befördern, teilweise nicht kostenintensiv zu sein und auf lokale Gegebenheiten und Notwendigkeiten angepasst werden zu können. So benötigt es für die Stromversorgung durch Solarenergie lediglich Investitionen in die richtige Ausstattung und Wartung. Sobald die Solaranlage installiert ist, sind ihre Nutzer*innen nicht mehr von einem funktionierenden Stromnetz und von knappen Ressourcen abhängig. Auch Energiegewinnung durch Wind- oder Wasserkraft beendet die Abhängigkeit von endlichen Ressourcen und kann mit geringen Unterhaltskosten dargestellt werden.
Durch die Nutzung erneuerbarer Energien können sich Länder und Gemeinschaften des globalen Südens eigene, dezentrale Versorgungsnetze mit geringen Eingangskosten und finanzierbaren Unterhaltskosten aufbauen.

Der weltweite Energieverbrauch steigt Jahr für Jahr an. Knapp 80 Prozent dieses Bedarfes wurden noch 2018 von fossilen Energiequellen wie Erdöl, Kohle und Erdgas getragen. Die Auswirkungen dieser Art der Energieversorgung auf die Klimaerwärmung sind beträchtlich. Neben dem immensen CO2-Ausstoß sorgt der Abbau von fossilen Energiequellen für die Zerstörung des natürlichen Lebensraumes für Menschen und Tiere. Gerade in Ländern des globalen Südens werden dadurch häufig Lebensgrundlagen zerstört. Erneuerbare Energien sind mit ihrem klimaneutralen Ansatz, der nicht von endlichen Ressourcen abhängig ist, die richtige Antwort auf den fortschreitenden Klimawandel und die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich.

Die Förderung erneuerbarer Energien durch die GLS Zukunftsstiftung Entwicklung betrifft Projekte unserer Partner*innen, die innovative Technologien und regenerative Energie für die Sicherung ihrer Existenz nutzen. Zu den geförderten Technologien zählen beispielsweise Solar-, Wasser-, Windenergie oder Biogas, wobei dies immer kleine Anlagen sind, die von den Menschen vor Ort selbst gewartet werden können.  

Dazu zählen auch einfache, angepasste Anwendungen wie beispielsweise solare Wasserpumpen oder solare Kükenbrüter, die Familien in Afghanistan eine Existenz auf Basis organischer Landwirtschaft ermöglichen. Oder Biogasanlagen, die bis zu drei Haushalte mit Kochgas und Licht versorgen. Hier werden Gartenabfälle und Tierdung zu Methangas umgewandelt. Das energieaufwendige Suchen und Verbrennen von Holz wird so durch eine umweltfreundliche, saubere Alternative ersetzt.

Erneuerbare Energien können Menschen im globalen Süden helfen, über eine eigene Energie-Infrastruktur zu verfügen und diese aufrechtzuerhalten. Für jeden Produktionsprozess ist Energie notwendig – dann, wenn die Energieversorgung gewährleistet ist, können Kleingewerbe entstehen, die wiederum die Grundlage für lokale und regionale Wirtschaftskreisläufe sind. Damit tragen erneuerbare Energien einen wesentlichen Teil zum Aufbau von selbstbestimmten, sicheren Lebensbedingungen bei.

Aktuelle Projekte zur Förderung erneuerbarer Energien

Kenia: Fladen für Fladen: Energie und Kompost

Uganda: Feuerholz sparende Öfen

Kenia: Wasser und Sonne