Schule als Lebensort
13.06.2024
Patenschaften ermöglichen Kindern eine Schulbildung, die sich an Kopf, Herz und Hand richtet. Sie erhalten den Lebensort Schule. Kinder erwerben hier auch praktische Grundlagen für ihr Leben. Gleichzeitig tragen die Patenbeiträge zum Unterhalt der Schulen bei.
Bright Future heißt die kleine Landschule, die 330 Kinder vom Kindergarten bis zur 7. Klasse besuchen. Sie liegt im Landesinneren, etwa 50 Kilometer außerhalb des Distrikts der Hauptstadt Kampala, eingebettet in Dörfer und eine leicht hügelige, kleinbäuerliche Landschaft. Wie alle anderen Schulen war auch die Bright Future für mehr als zwei Jahre während des Lockdowns geschlossen.
Die drei Gründungslehrer*innen, Betty Bogere, Catherine Namata und Kirumirah Mutlawibi, leben mit 13 weiteren Lehrer*innen und Mitarbeiter*innen auf dem Schulgelände. Während des zweijährigen Lockdowns nahmen sie Unterrichtseinheiten auf Tablets auf. Die brachten sie in umliegende Dörfer. Dort verfolgten die Kinder in Kleingruppen den Unterricht. Wenn sie die Tablets abholten, sammelten die Lehrer*innen die Hausarbeiten ein. Sie erwarben einige Erfahrung im digital gestützten Kleingruppenunterricht.
Doch nicht nur das Unterrichten brachte neue Herausforderungen. Während des Lockdowns verloren die Menschen ihre ohnehin zumeist prekären Einkommensmöglichkeiten und damit auch ihre Kaufkraft. Eltern konnten ihre Kinder nicht mehr versorgen, geschweige denn Schulgeld aufbringen. Lehrer*innen hatten keine Einkünfte. Dank der Förderung aus Spenden und dank ihres Schulgartens konnte die Schulgemeinschaft der Bright-Future-Schule die schwere Zeit überbrücken. Gleichzeitig halfen sie bedürftigen Familien mit Lebensmitteln, Saatgut und Kleintieren.
Die Lockdown-Zeit ist vorbei – doch wie geht es weiter?
Dennoch hat sich die wirtschaftliche Situation infolge des Krieges Russlands gegen die Ukraine weiter verschlechtert. Alle Güter für den täglichen Bedarf sind fast unerschwinglich teuer geworden. Vor einem Jahr kostete ein Kilogramm Reis 3.600 Uganda-Schillinge (90 Cent), heute kostet es 4.900 Uganda-Schillinge (1,23 Euro). Der Benzinpreis liegt bei zwei Euro pro Liter – in einem Land, in dem der durchschnittliche Tagesverdienst 2,36 Euro beträgt.
15 Mädchen und zehn Jungen im Alter zwischen vier und 14 Jahren verloren während der Pandemie ihren Vater, ihre Mutter oder ihre Großeltern, bei denen sie lebten. Sie suchten Hilfe in ihrer Schule, denn sie hatten niemanden, der bereit war, für sie zu sorgen. Die Lehrer*innen versuchten vergeblich, Verwandte ausfindig zu machen.
Betty Bogere, die Gründerin der Schule, erklärt: "Es sind unsere Schulkinder. Einige kennen wir seit ihrer Kleinkindzeit. Wir dachten, dass es für diese Kinder Hoffnung gibt und diese Hoffnung in uns als fähigen Erwachsenen liegt, die sie nähren, für sie sorgen und diese kleinen Menschen unterstützen, sie zu gesunden und liebenden Erwachsenen erziehen." Und sie fährt fort: "Es gibt hier keine Heime, wo wir sie unterbringen könnten. Die Regierung kümmert sich nicht." So nahmen sie die 25 in ihre Schulgemeinschaft auf. Der Speisesaal der Schule wurde kurzerhand zu einem Matratzenlager. Seither teilen sich zwei Kinder eine Matratze.
Die Kinder brachten das mit, was sie auf dem Leib trugen. Und die Lehrer*innen versuchten, im eigenen Schulgarten das Maximum für die Versorgung wachsen zu lassen. Aber Unterstützung ist nötig. Die Kinder brauchen für Kleidung, Schuluniformen und Hygieneartikel 1.680 Euro pro Jahr, umgerechnet 67 Euro pro Kind. Das Schulmaterial kostet insgesamt für ein Jahr für alle Kinder 1.890 Euro. Dazu kommen die Kosten für Lebensmittel von insgesamt 352 Euro pro Jahr und Kind, zusammen 8.225 Euro.