GLS Zukunftsstiftung Entwicklung: Langfristige Zusammenarbeit und Abbau von Abhängigkeiten
Die GLS Zukunftsstiftung Entwicklung setzt auf eine langfristige Zusammenarbeit mit Partner_innen im Globalen Süden, jenseits von Projektlaufzeiten. Im Vordergrund stehen dabei der Institutionsaufbau und die Eigenständigkeit der Partnerorganisationen. Wichtig ist der Stiftung zudem, dass die Arbeit der Partnerorganisationen immer auch eine unternehmerische Komponente hat – um neben sozialer und ökologischer auch wirtschaftliche Tragfähigkeit zu erreichen. Annette Massmann, Vorständin der GLS Zukunftsstiftung Entwicklung, berichtete im Interview von ihrer Arbeit mit Partnerorganisationen.
„Wir arbeiten ausschließlich bottom-up, unsere Projektpartner_innen sind stets die Akteur_innen des Geschehens, und Grundlage sind immer die vorhandenen materiellen und immateriellen Ressourcen“, erklärt Annette Massmann, Vorständin der GLS Zukunftsstiftung Entwicklung, den Ansatz. Auf dieser Basis werde gemeinsam entschieden, welche Unterstützung die Partnerorganisation zum Erreichen ihrer Ziele benötigt. Das kann ein Mikrokredit sein, Beratung und Begleitung bei der Umsetzung eines Vorhabens oder die Vernetzung mit anderen Akteur_innen im Globalen Süden.
Die GLS Zukunftsstiftung Entwicklung, die zur GLS Gruppe gehört und seit 1980 in der Entwicklungszusammenarbeit tätig ist, ist eine relativ kleine Organisation mit elf Mitarbeitenden in Deutschland. Trotzdem arbeitet sie mit 77 Partnerorganisationen in 18 Ländern zusammen – mit manchen schon seit einem Vierteljahrhundert. Massmann, selbst seit 2005 dabei, sagt: „Ich kenne alle Partner_innen persönlich.“ Am Anfang einer Zusammenarbeit stehe immer ein Besuch vor Ort und die Entwicklung einer gemeinsamen Zielperspektive.
Viele Partnerorganisationen sind soziale Unternehmen, die sich für Verbesserungen der Lebensbedingungen in ihren Gemeinschaften engagieren – zum Beispiel im Rahmen integraler Entwicklung informeller Siedlungen, durch die Stärkung des ökologischen Landbaus oder von Frauenrechten. „Um Nachhaltigkeit zu erreichen, sind langjährige Kooperationen nötig“, ist Massmann überzeugt. „Wir haben uns bewusst gegen die projektorientierte Logik klassischer Entwicklungszusammenarbeit mit festen Laufzeiten entschieden.“