Die kulturellen und sozialen Hintergründe der Familien, aus denen die Kinder zur Aitiara Waldorfschule kommen, sind sehr unterschiedlich. Einerseits wohnen in dieser Gegend arme Landarbeiter*innenfamilien, die mit der harten Landarbeit kaum ihren Lebensunterhalt verdienen können. Sie können die Kosten für einen Schulbesuch ihrer Kinder nicht aufbringen. Andererseits leben um Botucatu herum einige sehr reiche Familien auf großen Landgütern. Dazu kommen die Familien der Mitarbeiter*innen anthroposophischer Initiativen und der Christengemeinschaft, die hier den biologisch-dynamisch bewirtschafteten Hof Demetria gegründet haben; inzwischen ergänzt und erweitert um ein Forschungsinstitut für biologisch-dynamische Landwirtschaft, die Associação Brasileira de Agricultura Biodinâmica, und ein staatlich anerkanntes Ausbildungszentrum, das Instituto de Economia Associativa (ELO).
Die Kinder aus diesen unterschiedlichen sozialen Gruppen kommen in der Aitiara Waldorfschule zusammen. Die Schule schafft damit Berührungspunkte und soziales Miteinander. Dennoch: Während die begüterten Familien mehr zum Schulunterhalt beitragen, können sie die Einrichtung alleine nicht tragen. Deshalb sind die ärmeren Kinder Aitiaras auf zusätzliche Hilfe angewiesen.