Patenschaften an der Aitiara Waldorfschule
Das Umfeld der Aitiara Waldorfschule
31.05.2024
Die kulturellen und sozialen Hintergründe der Familien, aus denen die Kinder zur Aitiara Waldorfschule kommen, sind sehr unterschiedlich. Einerseits wohnen in dieser Gegend arme Landarbeiter*innenfamilien, die mit der harten Landarbeit kaum ihren Lebensunterhalt verdienen können. Sie können die Kosten für einen Schulbesuch ihrer Kinder nicht aufbringen. Andererseits leben um Botucatu herum einige sehr reiche Familien auf großen Landgütern. Dazu kommen die Familien der Mitarbeitenden anthroposophischer Initiativen und der Christengemeinschaft, die hier den biologisch-dynamisch bewirtschafteten Hof Demetria gegründet haben; inzwischen ergänzt und erweitert um ein Forschungsinstitut für biologisch-dynamische Landwirtschaft, die Associação Brasileira de Agricultura Biodinâmica, und ein staatlich anerkanntes Ausbildungszentrum, das Instituto de Economia Associativa (ELO).
Die Kinder aus diesen unterschiedlichen sozialen Gruppen kommen in der Aitiara Waldorfschule zusammen. Die Schule schafft damit Berührungspunkte und soziales Miteinander. Dennoch: Während die begüterten Familien mehr zum Schulunterhalt beitragen, können sie die Einrichtung alleine nicht tragen. Deshalb sind die finanziell benachteiligten Kinder Aitiaras auf zusätzliche Hilfe angewiesen.
Der monatliche Patenschaftsbeitrag beträgt 31 Euro für einen Anteil des notwendigen Schulgeldes, Schulmaterialien und der Transport zur Schule. Die Patenschaft ist für den Zeitraum des Schulbesuchs gedacht (zurzeit bis zum Ende der 12. Klasse).
Die Patenschaft kann bei Bedarf jederzeit ohne Kündigungsfrist beendet werden. Wir bitten um rechtzeitige Information, damit wir Ausgleich schaffen können.
Das Vertrauen, das aus mehrjähriger Zusammenarbeit gewachsen ist, und die Wahrnehmung des Engagements der Menschen vor Ort sind Grundlage unserer Kooperation. Die Schule wird jährlich von unabhängigen Wirtschaftsprüfer*innen vor Ort geprüft.
Der Pate bzw. die Patin erhält einmal im Jahr einen persönlichen Brief des Patenkindes, mit einem Foto. Der Brief ist auf Portugiesisch geschrieben (eine Übersetzung durch uns ist kostenlos möglich, wir bitten um einen Hinweis). Bei jüngeren Kindern wird der Brief von dem oder der Lehrer*in verfasst.
Einmal pro Jahr gibt es einen Schulbericht, durch den Sie die Entwicklung der Schule innerhalb eines Schuljahres mitverfolgen können.
Briefe an Ihr Patenkind können Sie kostenlos über uns leiten, das macht die Zustellung sicherer. Nach vorheriger Abstimmung mit der Schule ist auch ein Besuch vor Ort möglich. Wir sind bei den Vorbereitungen gerne behilflich.
Ihre Ansprechpartnerin
Die Aitiara Waldorfschule
Die Aitiara Waldorfschule wurde 1984 gegründet und liegt in der südlichen Landarbeiterregion Brasiliens, 20 Kilometer außerhalb der Kleinstadt Botucatu. Sie begleitet Kinder vom Kindergarten bis zum Ende der 12. Klasse. An der Aitiara Schule unterrichten 56 Lehrkräfte. Hinzu kommen 20 weitere Verwaltungskräfte und Mitarbeitende. Die Aitiara Schule bietet ihren bedürftigen Schüler*innen kostenfreie Schulbildung.
Die Schule hat im Jahr 1984 mit 24 Schüler*innen begonnen. Seit Beginn wird das aktive Erleben der Natur gefördert und den Schüler*innen der Respekt und die Bewunderung für die Welt nahegebracht. Die Schule wuchs und die Klassenzahl nahm zu. Seit 1994 gibt es zusätzlich einen Kindergarten in der Innenstadt von Botucatu, wodurch eine bessere Verbindung zur Stadtbevölkerung entstand und mehr Kinder in die Schule kamen.
Im Jahr 2002 wurde die Oberstufe eingeweiht, im Jahr 2005 machten die ersten Schülerinnen und Schüler ihren ENEM Abschluss (ähnlich der Fachhochschulreife). Rund 405 Schüler*innen besuchen heute die Schule. Die bietet nun auch Kurse für Erwachsene an und entwickelt sich zu einem Bildungszentrum.
Zum finanziellen Hintergrund
Die Aitiara Waldorfschule bekommt als Privateinrichtung keinerlei Unterstützung vom brasilianischen Staat, und 50 Prozent der Schüler*innen sind Stipendiat*innen, deren Eltern nur einen kleinen Teil des Schulgeldes (Schulgeld, Schulbus, Fahrer*in, Raumheizung etc.) zahlen können. Trotz des großen Einsatzes der Eltern- und Lehrer*innengemeinschaft ist die Deckung der laufenden Kosten nur durch die Unterstützung zahlreicher Freund*innen möglich.
Aitiara ist auf die Bereitschaft von Menschen angewiesen, Patenschaften für wirtschaftlich benachteiligtere Schüler*innen zu übernehmen.