College für Organischen Landbau in Kenia
Fördern Sie Studierende des organischen Landbaus in Kenia
21.02.2024
In Kilimambogo bei Thika, Kenia, wurde in 2014 das Richtfest für das College gefeiert. Ende 2019 wurde das fertiggestellte "College of Sustainable Ecological Agriculture for Eastern Africa" (CSAEA) offiziell eingeweiht. Aktuell befinden sich rund 116 Studierende aus Kenia und Uganda in der Ausbildung am College.
Die Ausbildung der Studierenden wird derzeit von sechs Ausbilder*innen gewährleistet, die sich sowohl um die theoretischen als auch die praktischen Inhalte der Lehre kümmern. Sowohl der stellvertretende Leiter als auch der Dekan des Colleges sind zudem Ausbilder. Zusätzlich verfügt das College noch über einen Direktor, der in enger Abstimmung mit einem siebenköpfigen Beratungsausschuss, bestehend aus Vertretern der Regierung, des Privatsektors, der Industrie und Nichtregierungsorganisationen, das College leitet.
Das Stipendium ist für den Zeitraum des Collegebesuches gedacht, die Regelstudienzeit der Ausbildung beträgt zwei Jahre. Eine solche Unterstützung kann bei Bedarf jederzeit ohne Kündigungsfrist beendet werden. Wir bitten um rechtzeitige Information, damit wir Ausgleich schaffen können.
Das Vertrauen, das aus langjähriger Zusammenarbeit mit unserem Partner gewachsen ist und die Wahrnehmung des Engagements der Lehrkräfte des Colleges sind Grundlage unserer Kooperation. SACDEP und das College werden jährlich von unabhängigen Wirtschaftsprüfer*innen vor Ort geprüft.
Eröffnen Sie Bildungschancen - fördern Sie Studierende des organischen Landbaus in Kenia
- Das Förderstipendium kostet 90 Euro im Monat
- Darin enthalten sind Studiengebühren, Unterrichtsmaterialien und die Unterkunft mit Verpflegung im Wohnheim des Colleges
- Sie erhalten mindestens einmal jährlich Post von der/von dem Studierenden sowie einen College-Bericht
- Sie können verfolgen, wie sich die/der Studierende am College entwickelt
- Nach vorheriger Abstimmung ist auch ein Besuch vor Ort möglich. Bei den Vorbereitungen dazu sind wir gerne behilflich
Jede Förderin und jeder Förderer erhält mindestens einmal im Jahr einen persönlichen Brief der oder des Studierenden mit einem Foto und gegebenenfalls Leistungsnachweis. Der Brief ist in Englisch geschrieben (eine Übersetzung durch uns ist kostenlos möglich, wir bitten um einen Hinweis). Mindestens einmal pro Jahr gibt es einen Bericht über die Entwicklungen am landwirtschaftlichen College.
Briefe an die Stipendiat*innen können Sie kostenlos über uns leiten, das macht die Zustellung sicherer.
Ihre Ansprechpartnerin
Das Studium
Die erfolgreiche Akkreditierung und Zertifizierung des Lehrplans ist ein Meilenstein für die nachhaltige Landwirtschaft und gilt für ganz Ostafrika. Das weckt auch das Interesse anderer Universitäten in der Region. Das Curriculum ist angepasst an die kleinbäuerliche organische Landwirtschaft in ariden und semiariden Gebieten. Es fokussiert auf Erhalt der Biodiversität, Wassermanagement, angepasste Technologien und den Einsatz regenerativer Energien. Die Wissensvermittlung im College erfolgt überwiegend praktisch (60 Prozent).
Der Lehrplan besteht aus zwei Modulen, die in zwei Jahren umgesetzt werden. Entsprechend der durch den „Kenya National Examinations Council“ prüfbaren Einheiten durchlaufen die Auszubildenden unter anderem die folgenden Unterrichtseinheiten: unternehmerisches Farmmanagement, Grundlagen der Biologie, Physik und Chemie, Bodenkunde, Saatgutproduktion und Grundlagen der nachhaltigen ökologischen Landwirtschaft.
Die Förderung zielt auf junge Menschen, die befähigt werden, die eigenen Ressourcen und Mittel einzusetzen, um der wachsenden Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken. Das erlangte Wissen wird in ihren Heimat(s)regionen angewendet und verbreitet und kommt so den kenianischen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zugute. So wird Ernährungssicherheit garantiert, Klimaresilienz gestärkt und Armutsreduzierung befördert.
Das Stipendium ermöglicht den freien Zugang zum Studium und beinhaltet Unterkunft und Verpflegung.
Zum Hintergrund
Kenia gilt als eine der wichtigsten Wirtschaftsmächte Afrikas. Südlich der Sahara sind nur Südafrika und Nigeria wirtschaftlich stärker. Nichtsdestotrotz ist das Land nach wie vor von extremer Ungleichheit und Armut geprägt. Rund 80 Prozent der Bevölkerung hängen mittel- oder unmittelbar von der Landwirtschaft ab. Die Regierung investiert jedoch nur in die großflächige, konventionelle Landwirtschaft, mit teils schweren Folgen für Mensch und Umwelt. Die Mehrheit der Bevölkerung, die auf Subsistenzlandwirtschaft angewiesen ist, erfährt keine Förderung durch die Regierung. Bei subsistenzorientiert lebenden Kleinbäuerinnen und -bauern herrscht Ernährungsunsicherheit vor.
Sustainable Agriculture Community Development Program (SACDEP)
Seit der Gründung von SACDEP 1993 schulte die Organisation jährlich mindestens 5.000 Kleinbäuerinnen und -bauern im organischen Landbau. Die Bäuerinnen und Bauern lernen Kompostierung und Kompostdüngung, Herstellung und Anwendung natürlicher Pflanzenschutzmittel, Diversifizierung des Anbaus, Wassermanagement und die Erhaltung lokalen Saatguts. Erfahrungsgemäß erreichen die kleinbäuerlichen Familien durch diese Schulungen nach drei bis vier Jahren Ernährungssicherheit und Ernährungssouveränität.
Und doch wollte Joseph Ngugi Mutura, Leiter der Organisation, noch einen weiteren Schritt auf dem Weg zum hungerfreien Afrika gehen. Sein Konzept: Der Aufbau eines Colleges für ökologischen Landbau – ausgerichtet auf das Lehren organischen Landbaus für die kleinbäuerliche Landwirtschaft und den Aufbau regionaler Versorgung. Die Idee ist schon seit den frühen 90ern in Entwicklung und beruht auf dem in über 30 Jahren von SACDEP angesammelten Wissen und Methoden.