Zentralkenia – viele Menschen verdingen sich hier als Teepflücker*innen im Akkord. Die besten Pflücker*innen kommen auf 30 Kilo Teeblätter pro Tag und bekommen dafür drei Euro. Die Plantagenbesitzer*innen stellen Wohnhütten von ca. zehn Quadratmetern pro Familie, um ihre Arbeiter*innen zu halten. Durchschnittlich bewohnen sechs Familienmitglieder eine Hütte. Zu jeder Hütte gehört ein kleines Landstück von ca. 30 Quadratmetern, auf dem ein wenig angepflanzt werden kann. Die Arbeiter*innen können wegen der schlechten Bezhalung und wegen der daraus resultierenden Schuldenkreise ihren Kindern höchstens die ersten Schuljahre ermöglichen.
Wie kann man den Teufelskreis von Armut und Unwissenheit durchbrechen? Auch wenn in Kenia allgemeine Schulpflicht herrscht, garantiert dies nicht allen Kindern eine Schulbildung. Es fehlt den Familien an Geld für Uniformen, Schulmaterialien, Examina. Deshalb werden gerade Mädchen oft kaum zur Schule geschickt bzw. beenden ihre Schullaufbahn vorzeitig, um auf irgendeine Weise Geld zu verdienen oder zu Hause zu helfen. Als Teenagerinnen stehen sie dann ohne Schul- und Ausbildung da. Um so mehr ist eine gemeinnützige Initiative in Kenia zu schätzen, die für Mädchen armer Familien eine Hauswirtschafts-Ausbildung durchführt.