Wassertanks in Uganda: Wasser ernten – Leben spenden
10.06.2025
In vielen ländlichen Gebieten Ugandas fehlt eine zuverlässige Wasserversorgung. Die oft mühsame Wasserbeschaffung aus natürlichen Quellen, Flüssen und Seen birgt Gesundheitsrisiken und erschwert die Landwirtschaft. Wassertanks schaffen Abhilfe.
Deodanta Kasibante (Foto oben), 54 Jahre alt und Großmutter von 15 Enkelkindern, steht stolz neben ihrem neuen Wassertank. Sie erzählt: „Als mein Mann in Rente ging, wurde es schwer für uns. Wir waren nun ganz auf die Erträge aus unserer Farm angewiesen, doch die waren gering. Durch Schulungen im organischen Landbau und die Möglichkeit, Regenwasser zu sammeln, können wir nun unsere Felder das ganze Jahr über bewässern. Das hat nicht nur unsere Ernährung verbessert. Wir erzielen jetzt sogar Überschüsse, die wir verkaufen. Unser Wassertank speichert genug Wasser, um auch unsere Nachbar*innen mitzuversorgen.“ Die Freude über diesen Erfolg strahlt aus ihrem Gesicht.
Fünf Mitglieder der Green Light Future Union (GLFU), Partner der GLS Zukunftsstiftung Entwicklung in Uganda, setzen ein Projekt um, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird. Das Projekt zur Stärkung der Ernährungssicherheit von 3.500 Haushalten verbessert die Wasserversorgung der Gemeinden durch Wassertanks, Auffangbecken für Regenwasser und Maßnahmen für Quellenschutz.
Ein wachsender Bedarf
Ursprünglich war geplant, 350 Wassertanks mit einer Kapazität von je 10.000 Litern zu bauen. Diese Tanks sollten abgelegene kleinbäuerliche Haushalte mit wenig Zugang zu natürlichen Wasserquellen versorgen. Das Wasser wird über Rohre von den Hausdächern aufgefangen und hygienisch gespeichert, vor allem während der Regenzeit.
Doch der Bedarf an Wassertanks ist höher als zu Projektbeginn erwartet. Daher planen die GLFU-Partner nun, 150 zusätzliche Wassertanks zu bauen.
Die Auswahl der Begünstigten
Die Auswahl der Haushalte erfolgt nach Bedürftigkeit aus den 175 Bauerngruppen, mit denen die fünf Partnerorganisationen zusammenarbeiten. Die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bringen bei ihnen verfügbare Materialien wie Steine, Sand und Wasser für die Bauarbeiten ein und sorgen für die Verpflegung der Bauarbeiter*innen. Zudem teilen sie das Wasser mit Nachbar*innen, sodass die Verbesserung der Wasserversorgung über den einzelnen Haushalt hinaus Wirkung zeigt.
Die Material- und Baukosten pro Wassertank betragen 580 Euro, wobei die Eigenleistungen der Bauernfamilien nicht eingerechnet sind. Die Gesamtkosten für 150 Wassertanks belaufen sich auf rund 87.000 Euro.
Im Green Light Forum Uganda (GLFU) organisieren sich 13 erfahrene Partnerorganisationen der GLS Zukunftsstiftung Entwicklung. Zu den langfristig kooperierenden Mitgliedern zählen fünf Organisationen für organischen Landbau sowie sieben ländliche Grundschulen. Bei gemeinsamen Tagungen und Schulungen erweitern die Partner ihre Kompetenzen und schulen bzw. beraten sich gegenseitig zu Themen wie Administration, Projektabwicklung oder angepassten und verbesserten Technologien. Gemeinsam setzen die Partner großangelegte Vorhaben zur Förderung der nachhaltigen organischen Landwirtschaft, Wiederaufforstung, Schutz der Umwelt und Erhalt der Biodiversität um. Die Projekte verbessern langfristig die Lebensgrundlagen von Kleinbauernfamilien und schaffen Widerstandskraft gegen den fortschreitenden Klimawandel.
