Das Schulgelände mutet wie eine grüne Oase an. Es gibt mehrere offene Werkstätten, das Schulgebäude, Unterkünfte für Jungen und Mädchen, eine traditionelle Schulküche und eine gut ausgestattete Lehrküche. Dazu kommen ein Haus für Freiwillige, ein Kiosk aus recycelten Flaschen, ein Biogarten, Solaranlagen, Solarwasserpumpen, Regenwasserreservoire und eigenes Trinkwasser dank einer Osmose-Filteranlage, die Wasser aus einem gebohrten Brunnen filtert. In dieser frischen Atmosphäre fühlen sich alle wohl; die Schüler*innen und Lehrer*innen, die Angestellten und auch die Besucher*innen. Rund 100 sozial benachteiligte Jugendliche, auch mit körperlichen Einschränkungen, werden hier unterrichtet und ausgebildet.
Moringa und Berufsausbildung
Nun möchte die Baobab Children Foundation einen nächsten Schritt gehen und eine eigene Moringafarm aufbauen, die biozertifiziert werden soll, um solargetrocknete Moringablätter in Ghana und auch international zu verkaufen. Der Moringa-Baum ist eine pflegeleichte Nutz- und Zierpflanze und ist bekannt für den vielseitigen Einsatz insbesondere für medinizinische Zwecke.
Das Land, das sie für 50 Jahre pachten können, haben sie inzwischen gefunden. Es liegt nicht weit von der Berufsschule entfernt und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus Cape Coast gut zu erreichen. Es hat ein natürliches Wasserauffangbecken und grenzt an ein vier Hektar großes Regenwaldgrundstück. Baobab möchte den kleinen Regenwald erhalten und auf dem 10,5 Hektar großen Grundstück die Schulungsfarm errichten, deren Herzstück der Anbau von Moringa sein soll.
Edith de Vos schreibt zur Farm: „Dieses Land ist einmalig im Vergleich zu allem, was wir an anderen Orten gesehen haben. Durch den nahegelegenen Regenwald gibt es dort Wasser und es regnet mehr als da, wo der Regenwald abgeholzt wurde. Das ist in Zeiten des Klimawandels existenziell wichtig. Wir wollen diesen kleinen Restregenwald in Zusammenarbeit mit Ghana Forestry erhalten und vor der Abholzung schützen. Ein Bann des Ältesten des Gebietes würde verhindern, dass dort weiter Bäume gefällt werden und gejagt wird. In dem Wald gibt es Alligatoren, Affen und sehr viele verschiedene Vogelarten. Die wollen wir erhalten. Wir möchten weitere Baumarten pflanzen, die nicht mehr in diesem Wald vorhanden sind, und so die Biodiversität stärken. Ghana Forestry hat den Wald geprüft und will uns 200 Setzlinge verschiedener Arten zur Verfügung stellen. Unter anderem sind folgende Bäume vom Aussterben bedroht: Rosenbaum, Mahagoni, ghanaischer Maulbeerbaum, afrikanische Walnuss oder der Seidenbaumwollbaum. Am Waldrand werden wir auch Bambus für unseren eigenen Bedarf in der Möbelherstellung pflanzen.“