Der Imperativ lautet: Nothilfe muss ihr Ziel erreichen!

In den letzten Jahren mehren sich natürliche und menschengemachte Krisen in den Ländern unserer Partner*innen. Um nur einige aufzuzählen: 2015 das verheerende Erdbeben in Nepal; 2016 und 2017 Dürre in Indien, Dürre am Horn von Afrika und Fluten in Nepal. Diese Krisen machen Nothilfemaßnahmen erforderlich.

Als GLS Zukunftsstiftung Entwicklung haben wir uns bestimmte Kriterien gegeben, unter denen wir Aufrufe zur Nothilfe starten:

1. Die GLS Zukunftsstiftung Entwicklung leistet Nothilfe nur in den Ländern, in denen sie langjährig mit Partnerorganisationen zusammenarbeitet, die in der Lage sind, die jeweils notwendige Hilfe zu leisten. Dies sowohl logistisch als auch von der Kompetenz in der Umsetzung der notwendigen Maßnahmen.

2. Der Kauf von Hilfsgütern muss möglichst lokale oder regionale Produzent*innen und Handelsbeziehungen stärken.

3. Die GLS Zukunftsstiftung Entwicklung kann nur zu Nothilfe aufrufen, wenn sie mit ihren Partnerorganisationen im Anschluss an die Krisenintervention gewillt und in der Lage ist, Wiederaufbauhilfe oder Vorbeugungsprojekte umzusetzen. Diese Selbstverpflichtung erwächst aus der Tatsache, dass die Menschen nach einer akuten Krise, wenn sich die mediale Aufmerksamkeit abwendet, zumeist vergessen werden.Für uns als Zukunftsstiftung Entwicklung bedeutet das, dass vor Aufrufen zu Nothilfe für uns die Notwendigkeit zur Prüfung besteht, inwiefern wir als kleine Organisation in der Lage sind, dieser Verantwortung zu Wiederaufbau und Vorbeugung auch gerecht zu werden. Nur wenn wir meinen, dem gerecht werden zu können, rufen wir zu Nothilfe auf.

In der Entwicklungszusammenarbeit dokumentiert sich dieser Trend zum Beispiel im neuen Namenszusatz des Dachverbandes entwicklungspolitischer Organisationen VENRO: Verband entwicklungspolitischer und humanitärer Organisationen. Auch setzen immer mehr Organisationen auf das Fundraising bei Katastrophen und Krisen, denn die in solchen Momenten wächst die mediale Aufmerksamkeit und das beschert ein Mehr an Spenden. Es entsteht ein Markt; zuerst geht es um Spenden, nachgelagert ist es auch ein Markt der humanitären Versorgungsindustrie. Ein Beispiel – sogar ein bekanntes schwedisches Möbelhaus produziert inzwischen modulare Wohneinheiten für internationale Flüchtlingslager ... „Wohnst Du noch oder lebst Du schon?“ erhält da eine ganz neue Bedeutung. Leider kommt es auch häufiger zu Spendenaufrufen durch Organisationen, die in den Zielländern ihrer Hilfe keine Partnerorganisationen haben und damit nicht in der Lage sind, eine sinnvolle und zeitnahe Umsetzung der eingeworbenen Mittel zu leisten.
 

Beispielhaft heißt das: Als es 2015 zu dem Erdbeben in Nepal kam, hat die GLS Zukunftsstiftung Entwicklung zu Nothilfe aufgerufen, weil wir mit elf Partnerorganisationen in Nepal langjährig, vertrauensvoll und effizient kooperieren. Gleichzeitig war von ihrer Größe, strukturellen Aufstellung und generellen Leistungsfähigkeit her deutlich, dass sie in der Lage waren, Hilfsgüter effizient und zielgerichtet in das Epizentrum des Erdbebens zu bringen. Rund 945.000 Euro Spenden konnten so schnell und planmäßig umgesetzt werden.

Um beim Beispiel Nepal zu bleiben: Die Hilfsgüter, die von unseren Partnern verteilt wurden, wurden weit überwiegend auch in Nepal oder der Region produziert. Als nach dem Erdbeben einige Lebensmittel knapp wurden oder Planen, Zelte, Wellblech und bestimmte Medikamente in Nepal nicht zu bekommen waren, kaufte ein weiterer Partner der GLS Zukunftsstiftung Entwicklung, der an der Grenze zu Indien in Nepalgunj arbeitet, für die übrigen Partner ein und versandte die Güter über Propellermaschinen an die Einsatzorte. Beim Beispiel Dürre in Kenia bedeutete es unter anderem, dass Lebensmittel zur Verteilung in den Hungerregionen des Landes bei Kleinbäuer*innen gekauft wurden, die in den letzten Jahren von unseren Partnern im organischen Landbau ausgebildet wurden und inzwischen Überschüsse produzieren. Nur die Lebensmittel, die von ihnen nicht produziert wurden, wie z. B. Speiseöl oder Milchpulver, wurden regional eingekauft.

Aktuelle Nothilfeaufrufe

Pakistan und Kenia: Vergessene Krisen - Dürre in Kenia - Fluten in Pakistan
Extreme Dürren und sintflutartige Regenfälle treten im Zuge des Klimawandels immer häufiger auf. Die Menschen in den Ländern des Globalen Südens sind von diesen Naturphänomenen, die bereits bestehende Krisen noch verschärfen, besonders hart betroffen.

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Klimawandel: Flut in Pakistan
Pakistan versinkt in den schlimmsten jemals verzeichneten Monsoon-Regenfällen, zu denen aufgrund von Hitzewellen abfließendes Gletscherwasser kommt. Insgesamt sind rund 33 Millionen Menschen in sieben Provinzen betroffen:Gilgit Baltistan, Azad Jammu and Kashmir, Baluchistan, Khyber Pakhtunkhwa, Punjab und Sindh.

Über 1.100 Menschen sind bislang gestorben, mehr als 1.500 Menschen verletzt, 495.200 Häuser sind zerstört. Laut nationaler Notstandsbehörde starben 702.100 Rinder, Schafe und Ziegen und mehr als 3.000 Kilometer Straßenfläche mit 130 Brücken schwemmten weg.

Die pakistanische Regierung hat den nationalen Notstand ausgerufen.

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Kenia: Die schwerste Dürre seit 40 Jahren
Extreme Dürren und sintflutartige Regenfälle treten im Zuge des Klimawandels vermehrt auf. Die Menschen in den Ländern des Globalen Südens treffen diese Naturphänomene besonders hart und verschärfen bereits bestehende Krisen, wie die wirtschaftliche Notlage in Folge der Corona-Pandemie und die verheerenden Preissteigerungen für Güter für den primären Bedarf, die eine Konsequenz des Krieges Russlands gegen die Ukraine sind.

Die Nachrichten zur Situation in Ostafrika sind besonders alarmierend. 20 Millionen Menschen werden hier von einer Hungersnot bedroht. Kenia ist dabei eines der am stärksten betroffenen Länder. In den letzten zwei Jahren fielen in dem ostafrikanischen Land drei aufeinanderfolgende Regenzeiten aus.

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Lebensmittelhilfe CIFORD
Immer mehr Menschen in Ostafrika sind akut von Lebensmittelknappheit bedroht. In den sogenannten ASAL-Regionen Kenias (Arid- und Semi-Arid-Land) sind schon jetzt knapp drei Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. 755.000 Kinder unter fünf Jahren sind akut mangelernährt.

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Farmer in Tharaka versuchen vergeblich ihre Ernte vor den Heuschrecken zu schützen

Nothilfeaufruf Heuschreckenplage
Neben der Coronakrise, die weiterhin für große Einschränkungen sorgt, wurde Ostafrika im Jahr 2020 und in den ersten Monaten des Jahres 2021 von der größten Heuschreckenplage seit 70 Jahren heimgesucht. In der nordkenianischen Region Tharaka arbeitet die Zukunftsstiftung Entwicklung mit der Organisation SAPAD zusammen. Tausende Familien im Tätigkeitsgebiet der Organisation haben seit 2020 mehrfach ihre gesamten Ernten verloren und sind akut von Hunger betroffen. Inzwischen gibt es nur noch vereinzelt kleinere Schwärme. Allerdings waren die letzten sieben Monate von großer Trockenheit geprägt.  Die Schäden durch die Heuschrecken, zusammengenommen mit der Dürre führte zu großen Einbußen und teilweise zum Totalausfall von Ernten. Deshalb ist die Ernährungslage in Großteilen von Kenia derzeit äußerst angespannt.

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Sturmkatastrophe in Palawan
Kurz vor Weihnachten 2021 zog einer der stärksten Taifune des vergangenen Jahres über die Philippinen. Der Tropensturm „Rai“ führte unter anderem zu schweren Überschwemmungen und löste einen Notstand im Land aus. Mehrere Hundert Menschen verloren ihr Leben. Wichtige Infrastruktur wie die Wasserversorgung, das Telekommunikationsnetzwerk, Stromversorgung und Krankenhäuser wurden stark beschädigt. Die Folgen für die Landwirtschaft sind immens. Während sich viele Menschen dieser Welt auf die erholsamen und friedlichen Weihnachtsfesttage vorbereiteten, verloren viele Bewohner*innen der Philippinen ihr Dach über dem Kopf. Mehrere hunderttausend Menschen waren gezwungen zu fliehen und befinden sich seither in einer äußerst prekären Lage.

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Nothilfeaufruf Covid-19

Die Angst vor der Ansteckung führte zu Ausgangssperren weltweit. In diesen Monaten zeigten sich auch die Gesundheitssysteme führender Industrienationen vielfach überfordert. In den Ländern unserer Partner*innen ist die Gesundheitsversorgung weitgehend privatisiert und teuer. Die meisten Krankenhäuser sind sehr schlecht ausgestattet. Doch in der Breite zeigen sich derzeit die wirtschaftlichen Konsequenzen der verhängten Ausgangssperren als viel einschneidender. Und dies gerade für jene Menschen, die als Tagelöhner*innen oder Wanderarbeiter*innen sprichwörtlich von der Hand in den Mund leben. Unmittelbar mit Einsetzen der Ausgangssperren engagierten sich unsere Partner*innen in der gesundheitlichen Aufklärung, der Produktion von Seifen, Desinfektionsmitteln, dem Schneidern von Masken, ihrer Verteilung und der Vergabe von Lebensmittelhilfen.

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Klimafonds

Der Klimawandel beeinträchtigt schon heute die Lebensgrundlage und Ernährungssicherheit von Millionen von Menschen - am stärksten betroffen sind gerade die, die ihn am wenigsten verursachen.

Klimabedingte Katastrophen - Dürren, Überschwemmungen, Tsunamis etc.- treffen meist den Globalen Süden und gehören bereits heute zu den stärksten Einflussfaktoren für Armut und Ungleichheit weltweit.

Mithilfe unseres Klimafonds können wir unseren Projektpartner*innen kurzfristig Nothilfe leisten.

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