Srinivasa Reddy hatte als Kind Polio. Seine beiden Beine sind verkümmert, er kann nur krabbeln. Menschen mit Behinderungen werden in Indien nicht wahrgenommen, ihre Rechte nicht anerkannt. Sie werden aus allen Bereichen sozialen Lebens ausgeschlossen, besonders, wenn sie arm oder aus einer niedrigen Kasten bzw. kastenlos sind. Zumeist wissen sie nicht, welche Rechte sie haben und verfügen nicht über die Möglichkeit, diese einzuklagen.
Herr Reddy fährt fort: "Wenn du einen Job hast, dann hast du Geld und erhältst Anerkennung in der Gesellschaft. Mein Traum war, einen Job zu bekommen und Akzeptanz zu finden."
2001 startete unser Projektpartner Timbaktu Collective deshalb das Programm Militha (Inklusion), ein Programm, in dem sich Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen in Selbstvertretung organisieren. Sie arbeiten in drei Schwerpunkt-bereichen: der Schulung zur Wahrnehmung eigener Rechte; dann, um den Zugang zu Behandlungen und Therapien zu ermöglichen und als drittes, um eigene Einkommen zu erwirtschaften. Um die Selbsthilfe auch ökonomisch effektiv umzusetzen, gründeten sie die Kooperative von Menschen mit Behinderungen Pratibha. Heute hat die Kooperative Pratibha 1.543 Mitglieder aus 109 Dörfern und Srinivasa Reddy ist ihr Präsident.