Wasser und Sonne

24.05.2024

Sonne gibt es reichlich im südlichen Kenia, Wasser ist knapp. Die Anwendung von Solartechnik bietet sich zur Kostenersparnis und für eine bessere Umweltbilanz in vielen Bereichen an. So auch beim Pumpen von Wasser aus Bohrlöchern.

Zugang zu sauberem Wasser ist in Kenia keine Selbstverständlichkeit. 28 Millionen der 53 Millionen Einwohner*innen verfügen nicht über sicheres Trinkwasser. Durch den Klimawandel ist die Versorgung aus vielen der herkömmlichen Quellen wie Staubecken, saisonalen Flüssen und flachen Brunnen unzuverlässig geworden. Besonders auf dem Land sind daher Bohrlöcher eine der wichtigsten und zuverlässigsten Alternativen. Diese stellen Trinkwasser für hunderte von Menschen bereit. Dabei sind aber die Pumpen und Generatoren eine Schwachstelle: Die Wartung ist aufwendig, Reparaturen dauern oft lange und die Dieselkosten haben sich in den letzten Jahren vervielfacht. Und dies alles bei schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Viehhirten, Kleinbäuerinnen und Kleinbauern.

Mehr zu SACDEP

Afrika ist ein reicher Kontinent, der sich selbst versorgen kann. Das sind Vision und Motto der Arbeit von Joseph Ngugi Mutura. Er startete die Organisation Sustainable Agriculture Development Programm (SACDEP) und damit die Förderung kleinbäuerlichen organischen Anbaus, der mit geringen Eingangskosten auskommt, auf natürliche Kreisläufe setzt und den Menschen Ernährungssicherheit, Ernährungssouveränität wie auch Einkommen ermöglicht und die Natur erhält. 1993 waren es die ersten 300 Bäuerinnen, heute arbeiten die 56 Mitarbeitenden jährlich mit wenigstens 12.000 Menschen in vier klimatisch unterschiedlichen kenianischen Regionen: im Osten, in der Zentralregion, an der Küste und im Rift Valley. Rund 2,2 Millionen Menschen profitierten inzwischen von dieser Arbeit. Um das Erfahrungswissen in weitere Kreise tragen zu können, startete SACDEP das College für Nachhaltige Landwirtschaft für Ostafrika.

Seit der Gründung von SACDEP ist die GLS Zukunftsstiftung Entwicklung der strategische Partner der Organisation.

Ngugi Joseph Mutura gründete 1993 die Organisation Sustainable Agriculture Community Development Program (SACDEP), die er bis heute leitet. Seine Vision: Ein hungerfreies Afrika. Ngugi Joseph Mutura prägte einen ganzheitlichen, ressourcenorientierten Ansatz von Entwicklungszusammenarbeit, der auf Selbstermächtigung und Gemeinschaftsbildung setzt.

Kostbares Gut: Sauberes Wasser ist in Kenia keine Selbstverständlichkeit. Öffentliche Wasserstellen wie diese sichern das Überleben von Mensch und Tier.

Umrüstung auf Solarpumpen

Unser langjähriger Projektpartner SACDEP möchte deshalb zehn bestehende Bohrlöcher, die mit Dieselgeneratoren betrieben werden, auf solarbetriebene Wasserpumpen umrüsten. Die Bohrlöcher befinden sich in den Landkreisen Kajiado, Laikipia, Nyandarua, Machakos und Kitui. Die jeweiligen Gemeinden liegen in trockenen Gebieten. Die Bewohner*innen sind Teil von SACDEPs Ausbildungsprogramm und lernen und praktizieren organischen Landbau.In der jüngsten Vergangenheit ergaben sich immer wieder Schwierigkeiten, die Wasserversorgung aufrechtzuerhalten. Bei Ausfall der Generatoren oder fehlendem Treibstoff müssen die Familien lange Wege zu anderen Bohrlöchern gehen und dort oft stundenlang anstehen.

Die Umrüstung auf Solarbetrieb soll Ausfälle minimieren (die Generatoren bleiben als Back-up erhalten) und die Wasserversorgung kostengünstiger sowie umweltfreundlicher machen.

Bei den Bohrlöchern werden von den gewählten Wasserkomitees Nutzungskosten erhoben. Aufgrund der Dürre der letzten drei Jahre, der Kostenexplosion für Güter des primären Bedarfs in Folge des Krieges Russlands gegen die Ukraine und aufgrund der gestiegenen Dieselpreise konnten vielfach die Kosten für den Betrieb der Bohrlöcher nicht gedeckt, geschweige denn Rücklagen für Reparaturen gebildet werden. Die Kosten zu erheben, hätte den Menschen den Zugang zu Wasser erschwert. Kaum einer hätte das Geld für Wasser aufbringen können.

Erste Erfahrungen mit Pumpen bei Nutzung von Solarstrom haben gezeigt, dass die Betriebs- und Wartungskosten um über 75 Prozent gesenkt werden können. Durch die Ausbildung der Komitees in Nutzung und fachgerechter Instandhaltung sollen die Anlagen langfristig bestehen bleiben. Dank der geringeren laufenden Kosten können aus den Nutzungsgebühren Rücklagen gebildet werden, sodass Ersatzteile und technische Wartung leichter finanziert werden können.

Insgesamt möchte SACDEP zehn Bohrlöcher umrüsten. Eine Zusage für die Förderung von acht dieser Bohrlöcher haben wir bereits. Für die zwei noch ausstehenden Bohrlöcher fallen Kosten für den Kauf und die Installation der Solarpumpen (jeweils 13.600 Euro), für die Ausbildung des Wasserkomitees in der neuen Technik (jeweils 280 Euro) sowie für die Begleitung und Administration durch SACDEP (1.600 Euro) an. Schon 15,50 Euro pro begünstigter Familie garantieren die Trinkwasserversorgung.

Spendenzweck

Kenia: Solarpumpen F203P