Das Green Light Forum ist das Bündnis der ugandischen Partnerorganisationen der GLS Zukunftsstiftung Entwicklung. Hier kooperieren fünf Organisationen für organischen Landbau, sechs Grundschulen und zwei Berufsbildungszentren. Mit einem besonderen Programm reagieren die Partner auf die stark gestiegene Anzahl schwangerer Schülerinnen und junger Mütter.
Rund 15 Millionen Kinder und Jugendliche konnten in Uganda zwischen März 2020 und Januar 2022 nur sehr eingeschränkt zur Schule gehen. Während der weltweit längsten coronabedingten Schließung von Bildungsinstitutionen kam es nicht nur zu großen Lernlücken. Viele Kinder und Jugendliche erfuhren Gewalt oder wurden mit wachsender Armut in ihren Familien konfrontiert. Heute zeigt sich ein massiver Anstieg von Schulabbrecher*innen. Während männliche Schüler vor allem deshalb nicht in die Schule zurückkehren, weil sie mit Gelegenheitsjobs Geld verdienen müssen, um die Familie zu unterstützen, ist der Hauptgrund für das Ausscheiden von Mädchen und jungen Frauen die starke Zunahme von frühen Schwangerschaften. Dem ugandischen Bildungsministerium zufolge ist die Anzahl von Teenager*innen-Schwangerschaften während der Pandemie um etwa 30 Prozent gestiegen.
Auch Sarah Vivian, Auszubildende am Berufsbildungszentrum unserer Partnerorganisation YARD, ist während der Pandemie schwanger geworden. Sie verließ die weiterführende Schule in Klasse 9. "Während der Pandemie hat mein Vater seine Arbeit verloren, die das einzige Einkommen unserer Familie erbrachte. Ein junger Mann versorgte mich gelegentlich mit Schulmaterial, Hygieneartikeln und Kleidung. Die Schulgebühren wurden ebenfalls zu einer großen Belastung. Ich wurde schwanger und schied endgültig aus der Schule aus. Der Vater meines Kindes hat ebenfalls die Schule abgebrochen und kann sich nicht um uns kümmern. Deshalb lebe ich weiterhin bei meinem Vater. Aber es ist eine große Herausforderung für mich, mein Kind zu versorgen.", so Sarah Vivian.
Die Schwestern Rose und Margaret Joy, ebenfalls Auszubildende bei YARD, verließen ihr Elternhaus aufgrund von häuslicher Gewalt. Margaret Joy berichtet: "Ich ließ mich auf einen Mann ein, der mir dabei half, meinem Elternhaus den Rücken zu kehren. Ich wurde schwanger und 2021 wurde meine Tochter geboren. Es war schwierig für mich, sie zu versorgen, weil ich arbeitslos war. Statt von meinem Partner abhängig zu sein, wollte ich etwas lernen."