Ziel des Maruge-Zentrums ist es, diese Konflikte zu überwinden. Die hier engagierten Menschen möchten zum Frieden in der Region beitragen. Sebastian Maina, Mitinitiator des Maruge-Zentrums, sagt dazu: "Ich möchte den Versuch unternehmen, durch Bildung für Kinder und Austausch zwischen Kindern und Kulturen einen Beitrag zum Frieden zu leisten. Die Gründung des Maruge-Zentrums an der Grenze zwischen diesen beiden Gemeinden ist von besonderer strategischer Bedeutung." Die Kinder beider Volksgruppen haben die Möglichkeit, wichtige Lebenskompetenzen zu erlernen. Sie erhalten Zugang zu medizinischer Grundversorgung, zu Schulmaterialien, Umweltbildung und Talentförderung. Zudem bekommen sie auch psychosoziale Unterstützung. Sie lernen gemeinsam und besuchen die Ansiedlungen und Dörfer der jeweils anderen Volksgruppe.
"Kinder haben ein reines Herz, in dem kein Hass, kein Konflikt und kein Stammesdenken herrscht", ist Sebastian Maina überzeugt. Daher könnten sie eine entscheidende Rolle bei der Förderung und Schaffung von Frieden in der Region und in den Gemeinschaften einnehmen. Kinder könnten auch das gegenwärtige und zukünftige Denken über die ständig stattfindenden Konflikte verändern. "Sie haben die Möglichkeit, eine andere Sichtweise, beispielsweise über weibliche Genitalverstümmelung (FGM), Früh- und Zwangsehen, geschlechtsspezifische Gewalt und andere Missstände, die Kindern angetan werden, einzunehmen", erklärt Sebastian Maina.