11.09.2025
Zur aktuellen Lage in Nepal: Unsere Projektpartner berichten
Nach dem Verbot etlicher sozialer Medien wie Facebook oder WhatsApp durch die nepalesische Regierung haben sich gewaltsame Proteste, vor allem der sogenannten Generation Z – also Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahren – nepalweit ausgebreitet. Diese Altersgruppe stellt fast 30% der Bevölkerung Nepals.
Hintergrund der Proteste ist weit mehr als das Verbot sozialer Medien: Die Demonstrierenden fordern ein Ende der Korruption, Demokratie und echte Zukunftsperspektiven für ihre Generation.
Wir stehen in engem Kontakt mit unseren Projektpartnern in Nepal, um ihre und die gesamte Situation vor Ort besser einschätzen zu können. Was zunächst friedlich begann, ist in den vergangenen Tagen in massive Gewalt umgeschlagen. 20 Demonstrierende und ein Polizist kamen dabei zu Tode. In Kathmandu und anderen Städten wurden Polizeistationen, Regierungsgebäude und die Wohnhäuser von Politker*innen in Brand gesetzt. Auch das Parlament wurde gestürmt.
Die Women’s Foundation Nepal schreibt:
„The protests, which began as peaceful youth-led movements calling for transparency and accountability, have now turned into a nationwide uprising. (...) Analysts warn that Nepal is on the brink of a civil war, as divisions between the ruling elite, opposition groups, and an increasingly disillusioned youth population continue to widen. Human rights organizations have urged restraint, calling on all sides to return to dialogue and prevent further bloodshed.“
„Die Proteste, die als friedliche, von jungen Menschen getragene Bewegung für Transparenz und Rechenschaft begannen, haben sich inzwischen zu einem landesweiten Aufstand ausgeweitet. (…) Analystinnen warnen, dass Nepal am Rande eines Bürgerkriegs steht, da sich die Spannungen zwischen der politischen Elite, Oppositionsgruppen und einer zunehmend desillusionierten jungen Bevölkerung weiter verschärfen. Menschenrechtsorganisationen rufen alle Seiten zur Zurückhaltung auf und fordern eine Rückkehr zum Dialog, um weiteres Blutvergießen zu verhindern.“
Auch RESIC aus Nepalgunj, einer Stadt weit im Süd-Westen Nepals, berichtet von Ausschreitungen:
„The Situation is out of control. Municipality, Chief District Office and police stations are on fire. Nepal’s army has taken over for security.“
„Die Lage ist außer Kontrolle. Das Rathaus, das Bezirksbüro und mehrere Polizeistationen stehen in Flammen. Die nepalesische Armee hat zur Sicherung die Kontrolle übernommen.“
Am Dienstag trat die Regierung Nepals zurück und es wurde eine landesweite Ausgangsperre verhängt. Seit Mittwoch hat sich die Lage etwas beruhigt. Wie es in Nepal in den kommenden Wochen weitergeht, bleibt offen.
Wir stehen weiterhin an der Seite unserer Projektpartner.
