Gemeinschaft bringt Wald in Kenia zurück
18.06.2025
Laikipia, Kenia, im Jahr 2011: Dr. Annette Massmann, Vorständin der Stiftung, steht auf einem trockenen Hügel namens Lusoi. Ngugi Joseph Mutura, Leiter unserer Partnerorganisation Sustainable Agriculture Development Programm (SACDEP), wollte ihr einen Wald zeigen. Doch rundum gibt es nur eine unverstellte Sicht aufs Umland: im Osten die Aberdares, im Westen Mount Kenya, dazwischen viel kahles Land und einige Büsche. Wald? Den gab es hier mal. Und wie.
Lusoi-Wald: vor 1980 „Entbindungsstation“ für Elefanten
Laikipia, Kenia, vor 1980: Riesige einheimische Bäume, Büsche und Unterholz bieten Zebras, Nashörnern, Warzenschweinen, Antilopen, Büffeln, Pythons und vielen weiteren Arten Lebensraum. Der Wald von Lusoi galt sogar als „Entbindungsstation“ für Elefanten.
Bis er mit der Ansiedlung bäuerlicher Familien nach und nach abgeholzt wurde. Zuletzt, nach 2010, gruben von der Regierung angesiedelte Familien die letzten Wurzeln als Brennholz aus.
Nach Komplettrodung: Gemeinschaft bringt Leben zurück
Laikipia, Kenia, 2025: Dieselben Protagonist*innen stehen wieder auf dem Lusoi-Rücken. Bis zu vier Meter hohe Bäume wachsen drum herum. Am Fuß des Hügels ist ein See entstanden, Vögel zwitschern, die Menschen von Lusoi sichten wieder Elefanten, Antilopen, Gazellen, Hyänen, Hasen und Leoparden – das Leben ist zurück!

Gemeinsam Wege finden, die Mensch und Natur Rechnung tragen
Zurückgebracht hat es eine Gemeinschaft, die viele Widrigkeiten gemeistert hat und von SACDEP initiiert wurde. Gemeinsam mit den Menschen ist die Organisation Wege in Ackerbau, Tierhaltung, Forstwirtschaft und Kleingewerbe gegangen, die ihren, aber eben auch den Lebensgrundlagen der Natur Rechnung tragen.
Teil dieser Gemeinschaft zu sein: Selbst wieder viele tausend Kilometer entfernt ist das auch für uns in der GLS Zukunftsstiftung Entwicklung von unschätzbarem Wert.
Lust auf eine weitere gute Nachricht? Lesen Sie hier von Ashmas Genesung!
Afrika ist ein reicher Kontinent, der sich selbst versorgen kann. Das sind Vision und Motto der Arbeit von Joseph Ngugi Mutura. Er startete die Organisation Sustainable Agriculture Development Programm (SACDEP) und damit die Förderung kleinbäuerlichen organischen Anbaus in Kenia: mit geringen Eingangskosten auskommen, auf natürliche Kreisläufe setzen und den Menschen Ernährungssicherheit, Ernährungssouveränität wie auch Einkommen ermöglichen - und die Natur erhalten. 1993 waren es die ersten 300 Bäuerinnen, heute arbeiten die 56 Mitarbeitenden jährlich mit wenigstens 12.000 Menschen in vier klimatisch unterschiedlichen Regionen: im Osten, in der Zentralregion, an der Küste und im Rift Valley. Rund 2,2 Millionen Menschen profitierten inzwischen von dieser Arbeit. Um das Erfahrungswissen in weitere Kreise tragen zu können, startete SACDEP das College für Nachhaltige Landwirtschaft für Ostafrika.
Seit der Gründung von SACDEP ist die GLS Zukunftsstiftung Entwicklung der strategische Partner der Organisation.
Ngugi Joseph Mutura gründete 1993 die Organisation Sustainable Agriculture Community Development Program (SACDEP), die er bis heute leitet. Seine Vision: Ein hungerfreies Afrika. Ngugi Joseph Mutura prägte einen ganzheitlichen, ressourcenorientierten Ansatz von Entwicklungszusammenarbeit, der auf Selbstermächtigung und Gemeinschaftsbildung setzt.