Grundzüge der Projektarbeit

Die GLS Zukunftsstiftung Entwicklung unterstützt Menschen in ihrem Handeln für eine ethische, ökologische und soziale Welt, in einer dialogisch angelegten Kooperation auf Augenhöhe. Sie will Brücken bauen zwischen Menschen hier und dort – zwischen Lebensrealitäten in unterschiedlichen Erdteilen; Brücken, die auf Verbesserung der persönlichen und gesellschaftlichen Lebensumstände, auf Austausch und Verständigung zielen.

Hilfe zur Selbsthilfe

Die GLS Zukunftsstiftung Entwicklung kooperiert derzeit mit 74 Partnerorganisationen in 18 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika. Wir unterstützen die Partner vor Ort, Grundlagen für ein selbstständiges Leben in Würde zu legen. Schwerpunkte der vielfältigen Projektarbeit sind:

Ein Schlüsselelement jeder Projektkooperation ist Lernen. Studien machen immer wieder deutlich: worauf es ankommt, ist, wie theoretisch verfügbares Wissen ganz praktisch bei den Menschen vor Ort ankommt. Genau das erleben wir immer wieder: Vielseitige theoretische und praktische Schulungen, die unmittelbar am Lebensalltag der Menschen anknüpfen, sind die Grundlagen für erfolgreiche Projektarbeit. Dabei ist Lernen wirkungsmächtiger, wenn es zugleich das Denken, das Fühlen und das Tun anspricht. Aus diesem Grund finden beispielsweise die meisten Fortbildungen auf den Feldern der Kleinbäuer*innen statt. In den Schulen, mit denen die GLS Zukunftsstiftung Entwicklung kooperiert, setzen sich die Lehrer*innen für die Förderung alternativer, emanzipatorischer pädagogischer Ansätze ein. So arbeiten sie zum Beispiel inspiriert durch die Waldorfpädagogik, die Montessoripädagogik oder durch Ansätze, die auf Paolo Freire zurückgehen. Ihre Leitlinie ist die Förderung des einzelnen Kindes/dem Menschen in seinem jeweiligen kulturellen Zusammenhang.

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Unsere Ressourcen sind endlich. Ein einfacher Satz mit vielen Konsequenzen. Gerade in den Ländern unserer Kooperationspartner wird diese Endlichkeit überdeutlich. Die bekanntesten Beispiele sind die Abholzung durch internationale Konzerne, die Feuerholznutzung in weitgehend versteppten Gegenden, der Abbau von Rohstoffen (wie Erze, Gold, Silber, Diamanten) ohne Rücksicht auf Umweltschäden und auf die tradierten Rechte lokaler Gemeinschaften, das Ausbleiben von Monsunregen oder die Kehrseite, das Auftreten von Überschwemmungen. Mit den Grenzen unseres Planeten verantwortungsbewusst umzugehen heißt auch, auf regenerative Energien in Abstimmung auf lokale Gegebenheiten zu setzen.

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Die GLS Zukunftsstiftung Entwicklung setzt sich für eine präventive und nachhaltige Basisgesundheitsversorgung ein. In Schulungen werden zum Beispiel Hygiene und Anbau und Anwendung von Heilpflanzen gelehrt, und über Krankheitsursachen wird aufgeklärt. Kampagnen gegen Aids und für gesunde Ernährung gehören ebenso dazu, wie Gesundheitsvorsorge auf der Grundlage naturheilkundlicher Medizin, zum Beispiel der südindischen Siddha-Medizin.

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Die Förderung von Kleingewerbe ist ein Element der Armutsbekämpfung. Beispiele dafür sind die Weiterverarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln, die Überwindung saisonaler Abhängigkeiten durch den gezielten Einsatz technologisch angepasster Verfahren, zum Beispiel die solare Trocknung von Früchten oder die Herstellung ätherischer Öle. Schulungen zu Verpackung und Vermarktung von Produkten oder Ausbildungen zu handwerklichen Tätigkeiten schaffen nötige Voraussetzungen. Die verantwortungsbewusste Vergabe von Mikrokrediten, von Gruppenschulungen zur Umsetzung der Geschäftsideen begleitet, geht mit dem Ausbau des Kleingewerbes Hand in Hand. Ziel aller Maßnahmen ist der Aufbau von lokal und regional selbsttragenden Wirtschaftskreisläufen. Mikrokredite können dabei als helfendes Element im Rahmen einer ganzheitlichen Kompetenzförderung gestaltet werden.

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Wir fördern Gruppen und Gemeinschaften, die in ihrem Lebensumfeld für die Durchsetzung von Menschen- und Umweltrechten eintreten. Das können Kleinbäuer*innenorganisationen sein, die sich für den Schutz von Quellgebieten gegen Bergwerksunternehmen einsetzen, oder indigene Gruppen, die sich für den Erhalt ihrer Wälder oder Steppen engagieren oder Frauen, die sich für ihre Gleichstellung stark machen.

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Über 70 Prozent der Hungernden weltweit leben auf dem Land. Sie sind Klein- oder Kleinstlandwirt*innen mit Grundstücken unter zwei Hektar ("Subsistenzbetriebe"), Hirten, Fischer oder Landarbeiter*innen. Über 50 Prozent der Weltbevölkerung haben keinen Zugang zu sauberem Wasser. Dagegen versucht die GLS Zukunftsstiftung Entwicklung, Impulse zu setzen: mit der Förderung des organischen Landbaus und des Wassermanagements, mit der Förderung der eigenen Verarbeitung und Vermarktung der landwirtschaftlichen Produkte. Ziel ist die gesicherte Selbstversorgung von Kleinbäuer*innen auf der Grundlage gemeinschaftlicher Möglichkeiten. So werden auch lokale und regionale Wirtschaftskreisläufe gestärkt.

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Informationen

Vertiefende Informationen zu unserer Arbeitsweise, zu den Grundzügen der Projektarbeit und zu unseren Anlagerichtlinien stehen Ihnen hier zum Download bereit.

Kreisläufe aufbauen

Zumeist greifen in den Projekten die skizzierten Förderbereiche in zeitlicher Folge ineinander. Mehr als 30 Jahre Entwicklungszusammenarbeit lehren: Veränderungs- und Aufbauprozesse führen nur dann zu einem Erfolg, wenn sie langfristig angelegt sind, wenn Veränderungen Eingang in das Alltagsleben finden und wenn eine ökonomische Tragfähigkeit auf Dauer erreicht wird. Das macht eine Begleitung der beteiligten Menschen über Projektlaufzeiten hinaus notwendig.

Wir unterstützen Menschen, überschaubare Lebensräume dezentral und selbstbestimmt zu gestalten - ökologisch, sozial, kulturell und ökonomisch nachhaltig.

Welche Ressourcen sind verfügbar?

Unsere Partner*innen vor Ort sind Initiativträger*innen. Soziale Unternehmer*innen, die die jeweiligen Problemlagen sehr gut kennen. Sie verschreiben sich ihrer Arbeit jenseits religiöser, ethnischer oder parteilicher Zugehörigkeit. Gemeinsam mit und in einer Gruppe treiben sie ihre Anliegen voran. Ausgangspunkt für Projekte ist dabei die Frage, über welche Ressourcen sie persönlich und die Menschen, mit denen sie zusammenarbeiten, aus eigenen Kräften verfügen – und eben nicht die Frage nach zu erfüllenden Bedürfnissen. Diese Ausgangsfrage nach den verfügbaren Ressourcen stößt Dialog- und Denkprozesse an: „Projektbegünstigte“ werden zu Akteur*innen des Geschehens.

Offenheit und verlässliche Transparenz hier wie dort

Klarheit unserer Ansätze und Transparenz in der Kooperation sind Grundlage unserer Arbeit. Regelmäßige Begegnungen und Besuche, Berichte und Protokolle, klare Kommunikation, verlässliche Entscheidungen und Zusagen schaffen die Basis für eine vertrauensvolle Beziehung zu unseren Partnern. Nachzuvollziehen und zu dokumentieren, wie Spenden zweckgemäß verwendet wurden, gehört dazu - auf unserer Seite ebenso wie auf der unserer Partner.
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Kooperationen in Deutschland

Die GLS Zukunftsstiftung Entwicklung kooperiert zur Unterstützung von Partnerorganisationen auch mit ehrenamtlichen Freundeskreisen und Vereinen in Deutschland und stellt ihnen Dienstleistungsangebote zur Verfügung, wenn die geförderten Projekte den eigenen Projektkriterien und Förderzielen entsprechen.
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Geld als soziales Gestaltungsmittel

Die GLS Zukunftsstiftung Entwicklung entstand im Kontext der Gemeinschaft für Leihen und Schenken (GLS). Der Impuls war und ist: ein bewusster Umgang mit Geld in Verantwortung für das soziale, ökologische und ökonomische Miteinander auf nationaler wie internationaler Ebene. Dank des Schenkgeldes, das die Stiftung vermittelt, entstehen Freiräume und neue, hoffentlich zukunftsweisende Ansätze für lebenspraktische und gesellschaftliche Entwicklung.