Nur rund die Hälfte der Kinder in Uganda beendet die Grundschule. Mit einem neuen Programm möchten unsere sechs Partner-Grundschulen Arbeits- und Einkommensgrundlagen für jugendliche Schulabbrecher*innen schaffen.
Marvin, 14 Jahre, besuchte bis zur sechsten Klasse die St. Peter’s Grundschule in Sseguku. Er wuchs bei seiner alleinerziehenden Mutter auf, bis diese zum Arbeiten nach West-Uganda ging und Marvin bei seiner Großmutter zurückließ. Weil sich die Gesundheit seiner Großmutter zunehmend verschlechterte, fehlte Marvin immer häufiger in der Schule, um sie zu pflegen. Zu den wachsenden Fehlzeiten kamen Schwierigkeiten, die Schulgebühren zu bezahlen. Marvin fiel in der Schule immer weiter zurück. In der vierten Klasse begann er, gelegentlich auf Baustellen in der Umgebung zu arbeiten, um Geld zu verdienen und sich und seine Großmutter versorgen zu können. Als er in der sechsten Klasse war, verstarb seine Großmutter. Auf sich allein angewiesen und ohne Zuhause entschied er sich, die Schule endgültig zu verlassen. Seither arbeitet er als schlecht entlohnter Hilfsarbeiter auf Baustellen.
Armut bedroht den Schulbesuch
In Uganda verlassen jährlich etwa 250.000 Kinder die Grundschule ohne Abschluss. Nur etwa 25 Prozent der verbliebenen Jugendlichen besuchen nach dem Abschluss eine weiterführende Schule. Von diesen erreichen lediglich 38 Prozent das O-Level, das zu einer Ausbildung an einem Berufsbildungszentrum befähigt.