Nepal: Durch Judo gewachsen
Judokas auf der ganzen Welt träumen davon, wenigstens einmal in ihrem Leben zum internationalen Judo-Seminar nach Japan eingeladen zu werden, das jährlich vom Kodokan International Judo Center angeboten wird. Für Devaki Shrestha aus Nepal ist der Traum dieses Jahr Realität geworden: Vom 10. Oktober bis zum 6. November durfte die 21-jährige die Judo-Föderation Nepal in Tokyo vertreten – eine Premiere in der Geschichte des nepalesischen Judo-Verbandes!
Devaki lebte als Kind mit ihren zwei Geschwistern bei ihrem inhaftierten Vater im Gefängnis, bevor sie mit sechs Jahren in das Kinderheim der Organisation Prisoner’s Assistance Mission (PAM), einem Partner der GLS Zukunftsstiftung Entwicklung, in Nepals Hauptstadt Kathmandu kam. Dort wuchs sie auf. Über PAM bekam sie erstmals Zugang zu Judo. Schon bald fing sie Feuer für den japanischen Kampfsport. Sie trainierte hart und gewann bereits als kleines Kind zahlreiche Preise und Medaillen.
Mit achtzehn Jahren bewarb sich Devaki bei der Polizei in Kathmandu, wurde jedoch mit der Begründung abgelehnt, ihre Körpergröße von 1,54 Meter sei nicht ausreichend für eine Tätigkeit als Polizistin. So blieb sie beim Judo. Mittlerweile trainiert Devaki nicht nur sich selbst, sondern auch andere PAM-Kinder, die hier, wie sie selbst einmal, die Gelegenheit bekommen, über sich hinauszuwachsen und selbstbewusst Größe zu zeigen. Und wer weiß, mit einer Trainerin wie Devaki wird die Judo-Föderation Nepal möglicherweise noch oft Gelegenheit bekommen, Mitglieder nach Tokyo zu entsenden.
Die Erfolge im Judo zeitigen noch einen weiteren Effekt: Heute sind die Kinder von PAM hoch angesehen in ihrer Nachbarschaft.
Wie Sie die Arbeit von PAM und Devaki Shrestha unterstützen können, erfahren Sie hier:
Judo eröffnet Räume